Leseprobe

„Yorsch und der Geist der Berge“

Ratlos saß er nun auf der Eisscholle.
Wie sollte er hier nur wieder wegkommen? Schwimmen war unmöglich, dazu war das Wasser viel zu kalt. Yorsch sah keinen Ausweg.

Die Eisscholle trieb langsam auf dem ruhigen Wasser dahin. Yorsch hatte nun endgültig komplett die Orientierung verloren. Von Zeit zu Zeit trieb die Eisscholle an merkwürdigen Eisgebilden vorbei. Mal hatten diese Ähnlichkeiten mit einem Tier, mal waren sie ganz glatt, ein anderes Mal sahen sie aus wie merkwürdige Gnome und Ungeheuer aus den Geschichten der alten Leute.

Yorsch fühlte sich sehr unbehaglich. Er war alleine, er war klatschnass, die Vorräte in seinem Rucksack waren auch alle nass geworden und er hatte keine Ahnung, wie er jemals wieder von dieser Eisscholle runter kommen sollte.

Traurig liefen ihm dicke Tränen über die Wange, er war jetzt wirklich fürchterlich verzweifelt. Er dachte an alle, die ihn lieb hatten, besonders an seine kranke Mutter. Da liefen ihm noch dickere Tränen herunter. Dann dachte er an den Berger, Lisa und Elan. Würden sie ihn immer noch suchen? Und selbst wenn, hier unten in den unbekannten Tiefen dieses gigantisch, großen Gletschers würden sie ihn niemals finden. Sicherlich war er der erste Mensch, der jemals hier war.

Yorsch hatte keine Vorstellung, wie lange er schon auf der Eisscholle über dem unendlich großen See dahin trieb. Als er nach einer Weile seine Tränen wieder trocknete, sah er in der Ferne ein bläuliches Flackern. Es sah ein wenig so aus wie ein Kaminfeuer, nur eben in blau.

Yorsch hatte weder ein Paddel noch ein Ruder, so konnte er auch nicht die Richtung bestimmen, auf der die Eisscholle trieb. Aber das Licht kam der Scholle immer näher oder war es so, dass die Scholle dem Licht näher kam?

Plötzlich hörte er einen vertrauten Laut: 

„Tuka laka.“