Leseprobe

„Yorsch und der König des Waldes“

Drei Wünsche hätte er frei?
Nun, was soll’s, es waren auf jeden Fall ein paar schöne Tage mit den beiden gewesen. Yorsch hob die Schultern und drehte sich um.
„Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass mich die beiden beschwindeln wollen, doch das mit den drei Wünschen klingt schon reichlich merkwürdig. Ob es wohl stimmt? Oder haben mich die beiden Freunde am Ende nur auf den Arm genommen? Aber ich werde es herausbekommen, ob es stimmt oder nicht.” 
Was er sich schon immer gewünscht hatte, war ein Messer. Ein Messer, mit dem man alles schneiden konnte. Ein richtiges Messer, das glänzte und blinkte, wenn man es in die Sonne hielt. 
„Ich glaube einfach noch nicht recht dran”, grübelte er weiter. 
Er setzte sich ins Heu und bohrte gedankenverloren mit dem Finger in der Nase. 
„Ach, ich wünsche mir einfach etwas. Geht der Wunsch in Erfüllung, weiß ich, dass es stimmt. Geht er nicht in Erfüllung, dann haben mich die beiden angeschwindelt.”
Er stand auf, ging langsam und feierlich in die Mitte des Heubodens und sprach mit fester, klarer Stimme: 

„Ein Messer!!
Ich wünsche mir ein Messer!
Ein Messer, wie ich schon immer eines wollte!
Ein Messer, mit dem ich alles, 
aber auch wirklich alles durchschneiden kann.
Es muss glänzen und blinken,
wenn man es in die Sonne hält und dreht!” 

Er hatte den letzten Satz noch nicht richtig ausgesprochen, da lag auch schon ein scharfes, blitzendes und blinkendes Messer direkt vor seinen Füßen im Heu! Daneben eine kunstvoll verzierte Lederscheide mit Messingrand, in die man das Messer stecken konnte. Yorsch starrte verblüfft auf das Messer.
„Ui!”